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Begrüßung Markus Beyer
Sehr geehrter Herr Kocks Ich begrüße ganz herzlich alle Mitglieder bis 25 Jahre... (nein das war kein Versprecher, das war nur ein Test, wer so alles da ist) Ich begrüße ganz herzlich alle DJV-ler bis 30 Jahre... Und ich begrüße ganz herzlich alle Mitglieder bis 35 Jahre... Schön, dass IHR hier seid! Es ist EUER Kongress, für die Jungen im DJV. Gestattet mir, wenn ich gleich zu Beginn - stellvertretend für den BFA Junge - sage, dass ich ein wenig stolz bin, dass wir es geschafft haben: Wir haben lange darauf hingearbeitet, Konzepte entworfen, in ehrenamtlichen Arbeitsgruppen getagt, schließlich die Gremien des DJV überzeugt vom Sinn und Zweck einer Fachtagung speziell für Junge - und ich finde nach dem ersten Hinsehen: Das Ergebnis kann sich sehen lassen! Also: Willkommen in Magdeburg! Heute und morgen ist hier Deutschlands erste Adresse für junge Journalistinnen und Journalisten! Inhaltlich knüpfen wir dabei an die erfolgreichen Wochenend-Kongresse „24 Stunden Zukunft“ in Berlin und Leipzig an - und zeigen damit: Wir sind als Gewerkschaft und Berufsverband nicht nur erfolgreich, sondern auch spürbar jung! Etwa jedes dritte DJV-Mitglied ist unter Mitte Dreißig. Wir sind die Zukunft des DJV, und das wollen wir auch hier in Magbeburg zeigen! Aber: Reicht uns das? Und reichen dafür 24 Stunden? Ich sage: Weder noch. Aber Ihr wollt zumindest einen Anfang machen - dafür bietet sich hier einen Tag und eine Nacht lang das Programm an. Entscheidend finde ich, dass Ihr 24 Stunden später das Gefühl habt, einen Schritt weiter zu sein. Jungredakteure, Volontäre oder „freie“ Berufsanfänger wollen Rat und Hilfe, Tipps und Tricks, und sie suchen den direkten Kontakt zu Kollegen und das persönliche Gespräch mit „alten Hasen“. Daher hat der Fachausschuss Junge Journalistinnen und Journalisten im DJV diese Fachtagung unter den bewährten Titel „24 Stunden Zukunft“ gestellt. Eigentlich wollten wir noch hinzufügen „WWW.WEGWEISER...für Junge Journalistinnen und Journalisten“ - quasi als Klammer für die Workshops, aber das wurde wieder verworfen - die Internet-Adresse führt zu einer Homepage namens „Online-Recht“. Klar mussten wir uns dabei konzentrieren - auf Themen mit möglichst hohem praktischen und persönlichen Nutzwert. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Themen, die wir hier nur streifen, oder vielleicht bei den kommenden Veranstaltungen behandeln können: - Generation P . Werden Praktikanten nur noch ausgebeutet? Und Volos als Ersatzredakteure? Da kennen auch viele von uns ganz abschreckende Beispiele. Die Folge: Die Qualität sinkt, der Schrottanteil nimmt zu. - Journalismus zwischen Existenzgründung und Existenzangst. Viele von Euch fragen sich nach den ersten Berufsjahren: Ist das, was ich mache, noch Freiberuflichkeit oder schon versteckte Arbeitslosigkeit? - Und trotzdem ist Journalismus ein Modeberuf, für viele der Traumjob - der Ansturm auf entsprechende Volontärs- und Studienplätze ungebrochen. Ich war vergangenes Wochenende in HH bei den Jugendmedientagen. Der DJV war mit einem Stand vertreten. 600 Schülerzeitungsmacher - bei mir war das früher anders, aber die streben oftmals in den Profibereich - tummelten sich, und unsere Broschüren waren sehr gefragt. Einerseits toll - andererseits darf man diese Leute mit ihrer jugendlichen Euphorie nicht allein lassen. Ich fand´s gut, wie unser Bundesvorstandsmitglied Jörg Prostka seinen Auftritt vor der Jugendpresse genutzt hat und die aktuellen Probleme im Journalismus offen angesprochen hat. Sein Credo möchte ich hier sinngemäß wiedergeben: Wer Journalist werden will, der oder die muss für diesen Job brennen - oder es lassen. Wo wir gerade bei der Jugendpresse sind, möchte ich auch ganz herzlich das Reporterteam von Politik Orange begrüßen. Schülerzeitungs- und Jugendredakteure aus Sachsen-Anhalt begleiten unsere Tagung und dokumentieren die Ergebnisse fürs Internet. Was ich aber besonders bemerkenswert finde: Bei Euch wird wahrscheinlich wirklich 24 Stunden hindurch gearbeitet - denn Morgen Mittag erscheint bereits die Politik-Orange-Kongresszeitung. Druckfrisch und für jeden Teilnehmer zum Mitnehmen. Wie heißt es so schön? Erst die Arbeit und dann das Vergnügen - heißt: Heute Nachmittag - die Workshops. Ich denke, mit den Themen habt Ihr Euch vorab auseinandergesetzt, ich brauche sie also hier nicht gesondert vorzustellen. Und heute Abend - die Party in der BAR ONE. Im Angebot: der speziell für uns kreierte joung media 24 hours congress cocktail !!! (Können wir so nennen! In DJV-orange wird er sein, eine Mischung aus Pfirsich, Orange mit Wodka, sehr frisch, sehr fruchtig soll er sein.) Trotzdem hoffe ich, dass wir alle frisch und früh in den Sonntag starten; um 8.30 h beginnt - ja, das klingt für einige von uns verdammt früh, aber ich hab gehört, auch dafür gibt es extra Cocktails, fragt bitte Euren Apotheker oder den Frühstückskellner - beginnt also das Pressefrühstück. Ich hoffe, das wird dann kein Katerfrühstück. Lasst Euch das nicht entgehen. Da sind Journalisten, nicht zum Essen, aber zum Anfassen und Ansprechen, Pressesprecher und Redaktionsleiter - nutzt das! Und dann warten ja noch zwei Highlights auf uns: Prof. Siegfried Weischenberg stellt exklusiv die ersten Ergebnisse seiner neuen Studie zum „Journalismus in Deutschland“ vor. Darauf bin ich sehr gespannt. Schließlich dann die Podiumsdiskussion über die Boulevardisierung der Medien. „Sind nur Skandalthemen wirkliche Themen? Boulevard als Zukunftsmarkt“ - dazu sind uns im FA3J einige Fragen eingefallen: - Wo geht der Trend hin: Mehr Klatsch & Tratsch als Informationen? - Wie stehen die Chancen für junge Journalisten im Boulevard-Bereich? - Wenn Boulevard der Markt der Zukunft ist: Wo bleibt die Glaubwürdigkeit? - Welche Rolle spielt zukünftig die (tiefgründige) Recherche? - Ist der Rezipient noch in der Lage, sich objektiv zu informieren, oder bekommt er nur noch „Vorgekautes“? - Führt tatsächlich kein Weg an BILD vorbei? - Verschwindet der Informationsjournalismus? Warum zum Beispiel schimpfen so viele Journalisten, Politiker und Medienexperten über BILD, und warum gehören gleichzeitig Bild und Bams zu den meist zitierten Blättern Deutschlands? Wieso fordern wir - Stichwort Initiative IQ - mehr Qualität, wenn die Medien zugleich immer boulevardesker werden? Zeitungen werden bunter, Artikel kürzer, Recherche lückenhafter, und worin - das frag ich mal als Gebührenzahler des sog. pre paid TV - besteht eigentlich der öffentlich-rechtliche Programmauftrag für Boulevardmagazine in ARD und ZDF? Warum werde ich den Eindruck nicht los, dass sich die gebührenfinanzierten Rundfunkanstalten immer mehr ans Niveau der Privatsender anlehnen? Weil die Zuschauer / Leserinnen es so wünschen? Oder weil wir es zulassen? Es geht uns morgen aber nicht vordergründig um Thesen wie „BILD lügt?“ oder ob Springer nun böse und Bertelsmann gut ist. Wir schlagen nicht die ideologischen Schlachten der 70-er Jahre. Wird sind Junge Journalisten. Wir suchen die Arbeitsplätze der Zukunft und mit Zukunft, wir suchen Nischen im journalistischen Bereich. Und bei dieser Suche setzen wir uns auch kritsch mit den Chancen und Risiken der Boulevardisierung der Medien auseinander. „BILD Dir Deine Meinung“, sagt die Werbung. [POSTKARTE hochhalten] Wir sagen: Wir bilden uns unsere eigene Meinung. Zum Schluss möchte ich noch Dankeschöns loswerden. An den DJV, der uns diese FT ermöglicht, an Hendrik Zörner, der uns Ehrenamtlichen in den vergangenen Monaten hauptamtlich unterstützt hat, sowie meinen Mitstreitern im FA3J - hier vor allem Bettina Sriba, die heute nicht dabei sein kann, aber das Konzept entworfen hat, und meiner Stellvertreterin Ariane Steinbart, die uns hierher nach MD geholt hat. Ich wünsche Euch informative und unterhaltsame Gespräche sowie viel Spaß, viel Wissen und erfogreiche 24 Stunden - bzw. jetzt sind es noch gut 23 ½ ! Danke. |
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